Freitag, 27. Juli 2007

Abend allerseits,

irgendwie werd ichs glaub nicht mehr hinkriegen, mal den Blog regelmäßig zu schreiben.
Aber dazu vergeht au die Zeit viel zu schnell. Ok. Wie angekündigt, gibts jetzt ein paar Bilder vom Festa Junina in Taubaté, dazu noch einige Pics von Campos do Jordao und noch vom Festa Junina in unserem eigenen Haus am vergangenen Wochenende! Alles mit ausführlichen Erklärungen, wie ihr das ja von mir gewohnt seid, versteht sich!
Ta bom, als erstes wie gesagt, das Festa Junina. Bevor ich mit den Pics anfange, erstmal zur die Erklärung zu dem ganzen. Das Festa Junina wird traditionell im Juni gefeiert, da aber alle Brasilianer mehr oder weniger verpeilt sind findet es oft auch erst im Juli statt. Das Fest hat als Handlung die Hochzeit der armen Leute aus dem Norden Brasiliens oder aus dem Interior Brasiliens. Da die Leute der Sage nach als arm abgestempelt werden, gehören Flicken auf die Hosen der Männer, die, da unversehrte Hosen fehlen, eilends über die Löcher in den Hosen genäht werden. Wir haben halt einfach so Flicken draufgenäht. Ein Karohemd und ein Strohhut gehören auf jeden Fall auch noch zum Outfit und ein angemalter Zahn (oder mehrere) auch noch. Kenn da jemand der hätte bis vor kurzem keine Farbe gebraucht *G*
Die Mädels haben alle Blumenkleider an und auch nen Hut auf, malen sich irgendwelchen Sommersprossen ins Gesicht und ziehen ganz lange Socken (bis über die Knie) an.
Ok, das Fest war also in Taubaté, etwa eine Stunde nördlich von Sao Paulo, relativ nahe bei Ubatuba, aber noch ziemlich höher liegend. Die Freundin von Ceara hat mich mit eingeladen.
Ach ja, dazu sollte man noch sagen, daß es ein Familienfest ist, da kommen also auch alt und jung zusammen.
Die Familie von Cearas Freundin (Andreza), hat einen Supermarkt, was sich natürlich beim anmixen der beim Fest üblichen Getränke (Quentao, Vinho quente und vieles mehr) positiv auf die Kosten auswirkte:-)
Hier mal ein Bild von den Vorbereitungen:Andreza mit ihrer Schwester in voller Montur, im Hintergrund Ceara! Wo? Natürlich an der Hausbar! Alles klar, auf dem Fest angekommen, war das natürlich noch nicht so richtig im Gange. hab dann erst mal die komplette Familie der Andreza kennengelernt, kam mir ein bisschen wie von einem anderen Stern vor. Und das trotz meiner guten Tarnung, oder findet ihr nicht?Naja, außer daß mein Bart verdächtig schwarz geworden ist doch nicht schlecht. Hier mal auch eine Erklärung, warum Airton Ceara heißt. Nach Meinung der Jungs aus meinem Haus sieht er aus wie einer aus dem Gebirge= Serra. Ach so, das Fest wird auch oft Festa Caipira genannt, die Caipira sind nämlich so die Leute vom Land/Hinterwäldler.
Ok, beim Fest wird ja die Hochzeit nachgespielt, wie schon gesagt, es muß also ein Hochzeitspaar geben und nen Pfarrer, der hier scheint mir aber nicht ganz echt zu sein:
Hier seht ihr das frisch vermählte Brautpaar (eigentlich sind die ja schon verheiratet, aber aus Geldmangel gabs damals nur einen sehr billigen Ring, beim Fest hat der Bräutigam ein bisschen draufgelegt (die Braut allerdings auch- an Gewicht*G*)).
Die beiden schneiden gerade die Hochzeitstorte an. Auf dem Tisch sieht man allerhand brazilian Food, zum Festa Junina/Caipira werden alle möglichen Spezialitäten aus der brasilianischen traditionellen Küche gekocht und zwar in Massen. Auf dem nächsten Bild mal zwei davon, leider hab ich den Namen vergessen, glaub das längliche heißt bolinho caipira schmecken allerdings echt geil, die länglichen sind fritiert (mit Fleisch-Cerealien-Füllung) und die anderen mit Fleisch-Gemüse-Füllung), beides sehr lecker.

Zum Festa gehört auch ein traditioneller Tanz, die Quadrilla, das ist ein Tanz mit Partner, jedoch ohne Schrittmuster, das vorderste Paar gibt den Ton an was für Bewegungen gemacht werden oder es ruft einfach jemand was zwischen rein. Leider weilt mei Mädle ja in Deutschland und da die Brasilianer auf einmal ganz anders werden wenns um die eigenen Frauen geht (der Mann darf hier eigentlich alles, aber nicht die Frau des Mannes- also auch nicht mit fremden Männern tanzen ) und leider ein Männerüberschuß herrschte, was eigentlich in Brasilien nicht wirklich oft vorkommt, hab ich es, um nicht Mord und Totschlag zu provozieren, einfach beim Fotografieren und Filmen belassen.Auch das Essen eines Liebesapfels hat da nicht weitergeholfen. Nach Angaben der Brasilianer hab ich anscheinend 3 Stunden für einen Apfel gebraucht und ich glaub der Name kommt daher, daß man die süße Schicht und den Apfel darinnen echt lieben muß, sonst wird man nicht fertig. Obwohl das jetzt bei mir nicht unbedingt der Fall war hat am Ende doch mein Dickkopf gesiegt und der Apfel verschlungen.Für die geeignete Musikuntermalung hat der Herr in Hellorange mit Gitarre in der Hand gesorgt, der andere... ja der andere... der hat einfach nur versucht gut auszusehen:-)
Jedes Fest hat einmal ein Ende und so ging es dann am nächsten Tag bei zwar bewölktem Himmel aber doch Sonne in die brasilianischen Berge. Klar, ganz Brasilianermäßig natürlich mit dem Auto. Vierspurige Straße und 140 km/h den Berg rauf nach Campos do Jordao.
Campos do Jordao liegt, wenn man Wikipedia glauben kann, ca. auf 1600 m aber von Baumgrenze ist hier in Südamerika natürlich noch lang nix zu sehen. Dafür kommt man sich als Brasilianer wie in der Schweiz vor wenn man diese Häuser sieht. Mein geübtes europäisches Auge jedoch läßt sich nicht so einfach überrumpeln auch wenn dort mit allen Tricks gearbeitet wird.Sogar einen Einsersessellift gibts hier, kostet allerdings 10 Real eine einfach Fahrt, das hab ich dann doch gespart. Lobend muß man anerkennen, daß die Kreativität, mit der der Leitstand der Sesselbahn in das Innere eines rhätischen Krododil-ähnlichen Gehäuses verpackt wurde doch die der europäischen Skiliftbetreiber übersteigt. (Alles hinter dem Typ der den Blog hier schreibt und die Sicht versperrt zu sehen).
Hier ein Gruppenbild von unserer Ausflugstruppe, 10% und Adriana, seine Freundin sind nämlich noch mit dem Motorrad gekommen, alle in winterlichen Klamotten verpackt wie sich das für einen Wintersportort (O-ton Wikipedia!) gehört. Mir war die geliehene Jacke dann doch zu warm und ich hab mir mei blaues Jäckle mit de praktische Lüftungsschlitze herbeigesehnt...

Ok, jetzt ein Ratespiel an alle Brasilienkenner: Wer mir bis zum 27. AUGUST sagt, wo dieses Bild entstanden ist, der kriegt von mir ein HAMBURGER ROYAL TS MENÜ. Ach ja, jede falsche Antwort gibt dann eins an mich, ok?! (Tip: Nicht Campos do Jordao!)
Eine Woche nach der Bergtour war dann Festa Junina in unserem eigenen Casa angesagt und das war, wie man sehen kann, sehr lustig. Gab auch eine Hochzeit, allerdings mußte ich selber den Padre spielen und so gabs von der Aktion keine Fotos.
Die Quadrilla, bei der ich dieses mal auch mitgedanct hab, haben wir in unserem großen Garten veranstaltet.
Hier noch ein Bild, leicht unscharf aber so war meine Wahrnehmung wahrscheinlich an dem Abend auch (klar, war ja dunkel und der Tanz ganz schön schnell*G*)
Ein paar Caipira gibts auch zu sehen. Links der Typ, der vor mir in meinem Zimmer gewohnt aht, dann der Franzos', der etwas die anderen überragende Herr hat mir seine alten Turnschuhe geschenkt und noch mein Zimmernachbar, Lokinho.
Am Donnerstag war der Geburtstag von Peru und im nahegelegenen Unicamp-Gelände im Casa do Lago aus diesem Anlaß ein peruanisches Fest. Dazu hat mich meine Bekannte Monica eingeladen (die allerdings nicht auf dem nachfolgenden Bild zu sehen ist!) und da gabs unter anderem diesen im wahrsten Sinne des Wortes heißen Tanz zu sehen. Man, sieht, die Frau in Aktion und der Typ versucht sie noch weiter anzuheitzen, mit einer brennenden Kerze zündet er ihren Rock an.
Hier sind nochmal alle Tänzerinnen und Sänger des Abends aufgereit, die Monica ist die zweite von Rechts die ne Tracht anhat.
Am Freitagabend sind wir vom Haus dann in die Cachacaria gegangen, eine Bar hier im Barao Geraldo um den Geburtstag von Irineu zu feiern. Er bekommt hier gerade einen dicken Knutscher von seiner Freundin Marcella was ihm nicht unrecht ist wie man sieht. Parabens!

Auch der Rest hat sich gut amüsiert, wie man an mir und dem Franzos' (Europäer unter sich!) deutlich sieht.
Mit seiner Freundin Fernanda amüsiert er sich allerdings weniger oder wie ist der Gesichtsausdruck zu deuten??! Jedenfalls sind die zwei Hausmitbewohner jetzt auch endlich vorgestellt.
Gestern ging es dann endlich mal wieder nach Sao Paulo, und zwar aufs Hillsong United Konzert. Da bin ich mit der Monica hingefahren, die hat ne Möglichkeit ausgecheckt, wie wir mit allen möglichen Leuten aus Campinas in nem Bus dorthin fahren konnten. Organisiert hat das Paulo von den Nazarenern, ein verplanter aber doch lustiger Typ und organisatorisch hat eigentlich auch alles geklappt. Nachdem wir also schon um 1 in Campinas losgefahren sind, kamen wir ca. um 14:30 Uhr am Veranstaltungsort an und von da an hieß es Schlange stehen, bis wir dann endlich um ca. 18:30 drin waren. Geschafft. Jetzt kann das Konzi losgehen:
Wie man am folgenden Bild erkennen kann, der brasilianische Winter hat uns voll im Griff. Außerdem war es megawindig und hat die ganze Zeit genieselt. Ich auch. Jedenfalls wollte ich nicht wieder naß werden wie an den Wasserfällen und hab mir nen Überhang gekauft. Die Monica (wurde auch mal Zeit sie vorzustellen- ohne die hätt ich nämlich hier schon so manches Problem ohne Hilfe meistern müssen!) ist obwohl sie ja aus Peru kommt auch keine solchen Temperaturen gewöhnt. Zum Glück sind die Hillsonger gut abgegangen und obwohl es für meinen Geschmack natürlich viel zu soft war ist dann inmitten der Menschenmassen doch glei viel wärmer geworden!
Die haben viele Lieder gespielt, die ich noch nie in meinem Leben gehört hab, außerdem brandneue und am Schluß natürlich die Klassiker und Abgeher, wobei bei "One Way" doch noch die allerbeste Stimmung war.
Ok, zum Schluß noch ein Bild aus wärmeren Tagen, mir ist aufgefallen, daß ich kein einziges Bild von der Zeit wo die Kira da war gepostet habe und somit gibts zur Aufwärmung und zur Einstimmung auf die Strandtage mit Judith (in ca. einem Monat ist es schon soweit!) noch dieses Bild von Kira und mir am Strand von Guaruja. Zwei Rothäute (von der Sonne) in Brasilien:Gut, das wars, endlich geschafft, mal sehen was die nächste Zeit bringt, ein Sao Paulo Besuch und noch ein Strandbesuch steht jedenfalls auf meinem Plan, ansonsten heißt es schaffen, schaffen, schaffen, den Job irgendwie gescheit abschließen und ne coole Diplomarbeit checken (Werd morgen mal bei einer von mir sehr favorisierten Firma anrufen und mein Glück versuchen-die haben mir nämlich coole Themen geschickt!) Wenn ihr also was tun wollt und zufällig Christ seid, dann könnt ihr ja dafür beten, daß alles so verläuft wie es Sein Plan ist und ja, würd gern bei der Firma arbeiten und hier in Brasil gut abschließen! Also, bis bald mal,
euer Mazze

Donnerstag, 12. Juli 2007

Oi pessoal (wie man hier so schön sagt),

wollte mich mal wieder zu Wort melden, schließlich ist es ja schon ein Weilchen her, daß ich mich zum letzten Mal gemeldet habe. Schon mal vorneweg: Am Wochenende wirds traditionell. Eigentlich hatte ich vor mich ins Stadtleben von Sao Paulo zu stürzen, aber das ist jetzt aufgrund einer Einladung zu einem Festa Juninha in der Stadt Taubaté gestrichen worden. Was das ist und wie es war gibts dann bald hier nachzulesen.
Tja, irgendwie zerrinnt mir die Zeit grad zwischen den Händen (hab ich das schon mal geschrieben?!) und dementsprechend vergeht Sie ziemlich schnell. Nach einem Blick auf meinen letzten Eintrag mußte ich feststellen, daß schon wieder über 2 Wochen vergangen sind. Ok, was ist passiert? Nicht vergangenes Wochenende sondern schon an dem davor war ich beim Fotógrafo um mich mal in etwas seriöserer Pose ablichten zu lassen (und eventuell mit einem guten Foto in der Tasche heimzuspazieren) und das war ganz interessant: Nämlich hatte der noch am Telefon gemeint, klar alles Equipment am Start, mir machen da super Fotos, des klappt alles. Ok, bin dann zu seinem HAUS (was bei meinen Mitbewohnern gleich mal für einige Scherze gesorgt hat) gefahren und war dort dann sage und schreibe über 3 Stunden. Herausgekommen sind über 80 Bilder, aber ganz ehrlichg gesagt, war glaub kein einziges brauchbar. Jedenfalls hab ich das seriös ausschauen ganz gut hinbekommen, jedoch ist dabei glaub meine fröhliche Ader (die ich mir jetzt einfach mal zuschreibe-ihr könnt das ja korrigieren) verloren gegangen, denn ich schau auf jedem Bild wie auf ner Beerdigung. Der Fotograf hat dann zwischendrin angefangen mit seiner Tochter (die kam noch dazu und hatte glaub sogar noch mehr Ahnung als er) zu streiten und alles war sehr improvisiert, denn das versprochene Equipment war nicht wirklich vorhanden (jedenfalls nicht um Bewerbungsfotos nach deutschen Anforderungen zu schießen- die Fotos waren nämlich für meine Diplomarbeitsbewerbungen!). Nachdem er dann noch ein bisschen am Fotoshop rumgespielt hat, war die Session dann vorbei und ich war schon gespannt auf den Preis. Naja, es hat gar nix gekostet, weil er der Ansicht war, daß ich ein lustiger Kunde war und er halt nicht die gewünschte Qualität liefern konnte ( er hätte wenigstens sagen können wie ich aus der Wäsche schau bevor er abgedrückt hatte!) und das hat das ganze dann natürlich sehr billig gemacht. Mit der Hilfe von Judith hab ich dann ein Bild ausgesucht, allerdings glaub ich, das wird mir alle Chancen vermasseln:-( Ich stell jetzt auch mal kein Bild davon hier rein. Dafür gibts Bilder vom tradicional Churrasco da quar-feira (traditionelles Mitwochs-Grillen), das jedoch nicht immer Mittwochs stattfindet (dafür da am Donnerstag und am Sonntag glei nochmal und das hab ich dann natürlich gleich mal kräftig fotografiert:
Ok, das lieg in Brasilien auf dem Grill. Jedenfalls bei uns im Haus. Die Spieße rechts sind aufgespießte Hühnerherzen, auf die hab ich dann einfach mal großzügig verzichtet.
Das nächste Bild gehört eigentlich schon zu der Kategorie " Wer wohnt eigentlich alles mit mir zusammen?" und wir sehen hier Céara, der einer der coolsten und nettesten hier im Haus ist in Action mit 2 in Brasil sehr wichtigen Sachen in der Hand: Die Grillgabel und Bierdose! Mann, Leute, seit in Deutschland die Bierdosen verschwunden sind trauer ich dem Bier-aus-der-Dose-trinken schon ein bisschen hinterher und hier kann ich das jeden Tag machen (was natürlich nicht der Fall ist-eh klar!) Ok, das ist Céara:
Daß ich auch noch lebe, soll das nächste Foto beweisen-hier mit Bier und Irineu, dem nächsten Mitbewohner, der auch mein Arbeitskollege ist und auf Heavy Metal steht. E-Gitarre spielen kann auch ziemlich gut:Wir kommen jetzt zu Lokinho (Verrückter), mein Badezimmermitbenutzer und eigentlich nächster Nachbar, er studiert auch Maschinenbau hier an der Uni und hat schon einen Renngeländewagen selber gebaut. ok, die Family hat auch Geld, der Onkel zum Beispiel ist der Ministro da Fazenda von Brasilien, das 2. höchste Tier im Land. Egal, isch an subber Bua!
Das nächste Foto zeigt den Freund der netten Dame die neben ihm ebenso auf dem Foto ist (und eindeutig japanischer Abstammung ist) , der nennt sich 10% (dez percentos-nicht 50 cent *g*) und wohnt ebenfalls bei mir im Haus!Ok, jetzt gehen wir mal zum darauf folgenden Wochenende über, also das von jetzt aus, ach nee, war an dem Sonntag noch ein bisschen auf dem Land mit dem Fahrrad unterwegs und hab ein bisschen geknipst. Hier als erstes zu sehen ein schöner Bach, der allerdings eher zur hochtoxischen Sperrzone erklärt werden sollte, da drin schwimmen die Fische kieloben.
Als nächstes ein Feldweg, an dessen Seite ein kleiner Bauernhof liegt und man kann von Glück reden daß es so schön trocken ist und der Weg repariert worden ist, das letzte Mal als ich da vorbeigefahren bin waren da 50 cm tiefe Furchen in dem Weg (vom Wasser).
Das nächste Bild zeigt Jorgio, ein brasilanischer Tischler, der sich auf einem Japanern gehörenden Sitio angesiedelt hat und sich eine kleine Werkstatt eingerichtet hat. Ihn hab ich einfach mal angesprochen, schließlich will ich nicht nur im Bonzenghetto gewesen sein sondern auch mal Leute aus anderen Bevölkerungsschichten kennenlernen. Er sitzt hier an seiner selber produzierten Gartenmöbelgarnitur.
Dieses Bild zeigt ein Gebäude auf dem besagten Sitio, laut Jorgio hat das Sitio sogar Beziehungen zu Amerika und Deutschland. Sie exportieren Pflanzen-fragt sich nur welche. Auf alle Fälle macht das Bild mal groß(draufklicken) und schaut euch das Chaos da an.
Fragt sich ob bei dem Briefkasten überhaupt noch was eingeworfen wird, bei der Unordnung leicht zu übersehen. Gut, das Sitio wird natürlich nur mit modernstem Gerät bewirtschaftet, eh klar. Naja, vielleicht alt, funktioniert aber noch gut!
Was es in Brasilien irgendwie ziemlich viel und schön gibt sind Sonnenuntergänge, hier mal einer. Liegt vielleicht daran, daß es einfach ein bisschen mehr Sonne gibt, auch im Winter:-)
Ja, und vom Sonnenuntergang gleich zu einem immer wiederkehrenden Ereignis am Morgen, Joggen an der Autobahn entlang ist in Brasil ziemlich in und hat auch keine negativen Auswirkungen auf das polizeiliche Führungszeugnis. Außer man wird von einem der rasenden kleinen Airton Sennas erwischt, aber dann braucht man das Führungszeugnis eh nicht mehr.Da wir grad schon am Morgen sind, so sieht es aus wenn man kurz nach Sonnenaufgang auf den betriebseigenen Bus wartet, der dazu noch nix kostet aber halt saumäßig lang braucht und deswegen entsprechend früh fährt.
Wenn ich abends vom Schaffen heimkomm und ins Barao reinfahr, werd ich meistens schon (eigentlich immer) vom goldenen M begrüßt, ich denk mal in wirklichkeit eine Abkürzung für Matthias;-) Naja, jedenfalls nicht sonderlich beliebt bei den Brasilianern, da der Ursprung ja bekanntlicherweise USA ist und von dort nur A..löcher kommen-jedenfalls nach der Ansicht der Brasilianer!Ist eigentlich auch immer eine der ersten Fragen, denen man sich stellen muß wenn man jemand neues kennenlernt: "Bist du Amerikaner?" "Nee, Deutscher" "Ah, Glück für Dich!". Ich denke, die haben einfach Angst daß die Amis irgendwann auch mal hier einmarschieren.
Ach so, daß Deutschland nicht mehr nur aus Nazis besteht und Hitler schon tot ist, das ist zumindest in der Schicht, in der ich mich hauptsächlich bewege bekannt, trotzdem muß man immer so Fragen beantworten:" Was denken denn die Deutschen über die Brasilianer?" Naja, da kann man dann natürlich nicht sagen, daß der Ruf eher so ins chillige geht. Allerdings kann man ganz subtil (schon oder?!) den Leuten Kritik mitteilen, z. B. als ich mal über sechs Wochen auf Macroschliffe warten mußte und mich der Typ, genau nachdem ich mal wieder erfolglos nach dem Verbleib derer nachgefragt hab, gefragt hat: Ich würd gern mal in Deutschland arbeiten, haben die da Vorurteile gegenüber den Brasilianern? geantwortet hab:"Nee, da werden Arbeitsproben beim Einreisen gemacht und wer da 6 Wochen für was braucht, was auch schon nach 2 Tagen abgeschlossen sein könnte, der dann wieder zurückfliegen":-)
Sollte ich abends den Bus nehmen, dann fahr ich durchs Zentrum der Stadt und das sieht mehr oder weniger so aus:
Dieser tolle Turm ist vermutlich ein Wasserturm und sticht durch seine Einfachheit und relativ sauberes Aussehen heraus:
Wer in Campinas eine freie Fläche zur Verfügung hat, der ist ein reicher Mann. Hinter dem Fußgängerverbotsschild (ja, rebellisch sind die Brasilianer auch wie man offensichtlich sehen kann), ist ein Estacionamento, ein Parkplatz zu sehen. Der Grund warum den quasi alle Brasilianer nutzen ist nicht, daß man sonst nirgends parken könnte, nein, die Angst vor Einbrüchen. Der Parkplatzbetreiber verlangt natürlich ein Heidengeld, versichert aber damit dem Autobesitzer ein unaufgebrochenes Auto und das ist ja auch was wert.Noch ein Blick in die City, wieder ein Park-doch-hier Schild, also jeder freie Quadratmeter wird dafür benutzt.
Wer die neuesten Games will, der geht einfach an einem der vielen Zockstände am Straßenrand vorbei und schaut, ob die neueste (Kopie-)Version am Start ist. Hier sieht man die mal einen Blick auf den bussteig der Rodoviaria, die Leute warten wohl gerade auf einen Bus nach Sao Paulo.
Zur Auflockerung mal schnell ne kleine Info: Hier ist der ungefähre Reiseplan von Judith und mir zu sehen, geschwind auf meinen Tisch angerissen, nicht wirklich proportionsgerecht aber man kann auf jeden Fall die einzelnen Stationen erkennen.
Letztes Wochenende war ich ja im Dreiländereck Paraguay, Argentinien, Brasilien und hab neben spanischer Luft vor allem auch meinen Riasl in die spanische Sprache eingetaucht. Hier sieht man eine große Werbetafel und an der kleinen Schrift "Bienvenido a paraguay" kann man auch zweifelsohne erkennen, daß er wohl der Grenzübergang nach Paraguy sein muß. Eindeutig die kleinste Schrift auf dem ganzen Bild oder?! ich mein, Kommerz ist ja schließlich wichtiger als das eigene Land!
Dorthin bin übrigens mit dem Bus gefahren und davor hieß es für mich auch erst mal in der Rodoviaria warten. so wie an dem WE tausende Brasilianer heim oder in die kurzferien gefahren sind.
Dieses Bild ist noch auf der brasilianischen Seite des Grenzübergangs Brasil-Paraguay enstanden, die Biker warten darauf, daß entweder jemand ihren Service nutzt und nen schnellen Ride über die Grenzbrücke kauft oder sie irgendwas schmuggeln können. Kokablätter sind zum Beispiel in Brasil verboten und als ich am Sonntagmorgen auf der paraguaischen Seite auf den Bus gewartet hab, konnte ich mit ansehen, wie ein kleiner Junge mit bestimmt 2 Kilo von dem Zeug, schon schön in Plastikbeutel gepackt auf so ein motorrad aufgestiegen ist und dann in aller Ruhe vor den Augen der Grenzbeamten das zeug minimal versteckt hat. Naja, hat niemand interessiert. Die Grenze ist auch wirklich DAS offene Tor, da schaut niemand deinen Paß an wenn du es nicht unbedingt selber willst. So wie z.B. die Judith vor 2 Jahren:-)
Hier bin ich mitten über dem Grenzfluß Paraná auf der Ponte da amizade (Brücke der Freundschaft) zu sehen. Ein bisschen windy wars.
Wenn man es dann auf die paraguaische Seite geschafft hat ohne abgezockt geworden zu sein, dann kann man sein Geld z. B. in dieser Straße für lauter Schund, gefälschte Ware und auch illegale Ware ausgeben. Natürlich auch andere Sachen, z. B. von den Indianern handgefertigte Sachen, Klamotten, Stoffe, Krimskrams, Elektronikartikel (viel billiger-also normale Preise-als in Brasilien) usw. Ich hab mir z. B. ne Speicherkarte gekauft. Aber dann doch in nem Shopping. Nicht daß da auf der Karte nachher 1 GB draufsteht und 1 MB drin ist. Vielleicht noch als Warnung: Werdet nie Elektriker in Paraguay, oder hättet ihr hier noch den Durchblick?
Danach bin ich zum immer noch größten Wasserkraftwerk der Welt gefahren, mit 20 Turbinen, von denen jede einzelne ne 1,5 Millionen Einwohnerstadt mit Strom versorgen kann. DAS Freundschaftsprojekt zwischen Brasil und Paraguay. Naja, der Ansicht sind die wenigsten Brasilianer.
So sieht ein paraguayischer Bus von innen aus, schön geschmückt mit Lametta usw. und natürlich lauter Reggaemusik aus dem Lautsprecher.
Am Tag darauf bin dann auf die argentienische Seite rübergefahren und hab mir die Wasserfälle angeschaut. Hier hab ich mein Busticket dorthin gekauft.
Auf dem Circuito Superior hat man schon einen schönen Ausblick über die argentinischen Wasserfälle, der nur grad ein bisschen von mir verstellt wird.

Komische Viecher gibts hier, vor allem an der Stelle ne ganze Familie. Sind aber nicht so zum Streicheln die Tiere, sollen angeblich schnell aggro werden.
Nochmal ein Blick auf den auf argentinischer Seite wichtigsten Wasserfall, der obwohl es wirklich wenig Wasser hatte, doch ziemlich imposant aussieht. Das Wasser kam dafür mehr von oben, so daß ich bald naß bis auf die Haut war.
Dieses Bild zeigt noch einen Blick auf die brasilianische Seite der Wasserfälle von der halbinsel St. Martin auf der argentinischen Seite aus fotografiert. Der Hauptwasserfall, der sich in den Garganta do Diablo oder auf Spanisch Garganta del Diablo (Teufelsrachen) ergießt (das Wasser stürzt 80 m herunter in ein Hufeisenförmigen Trichter, man sieht aber kaum 15 m tief ist im hintergrund zu sehen.
Ja, der Regen war im Endeffekt auch daran schuld, daß ich meine geliebte blaue Snowboarjacke verloren hab, die besitzt jetzt irgend so ein argentinischer Arsch. Schnüff!!!!
Ok, das wars, wer will, kann mir ja Beileidsbekundungen wegen der Jacke schicken, die fehlt mir echt!
Wer Bilder vom Garganta sehen will, der melde sich bitte, ich muß jetzt ins Bett!
Abracos, euer Mazze