Tiefsttemperaturen, Regen und trotzdem glücklich

Servus Leute,
tja, schon fast zwei Wochen her seit ich das letzte Mal geschrieben habe. Die Zeit vergeht aber grad auch wie im Flug und irgendwie ist mir aufgefallen, daß ja schon die Hälfte meines Praxissemesters rum ist. Zum Glück aber noch nicht die Hälfte meines Brasilienaufenthalts, denn am Schluß kommt ja noch die Ju zu Besuch und wir reisen rum. Sie hat gestern ihren Flug gebucht, das heißt, ab jetzt kostet es sich noch mal umzuentscheiden:-)
Ich freu mich jedenfalls wie ein Schneekönig. Das ist hier ganz schön schwierig, da ja leider von dem weißen Gold nicht allzuviel vorhanden ist. Vom flüssigen durchsichtigen Gold, dem Wasser scheint allerdings ziemlich viel vorhanden zu sein, wie sonst kann die gleichgültige Einstellung zum Thema Wasser sparen hier in Brasilien sonst erklärt werden? Als Beispiel möchte ich das sich seit 2 Monaten in reparaturwürdigem Zustand befindende Duschwasserreservoir im Dach unseres Hauses nennen, wo jede Minute 1 Liter Wasser flöten ging. Das ganze hat die Wasserrechnung schon letzten Monat um das siebenfache steigen lassen, aber da Geld anscheinend genauso wenig ein Problem darstellt wie das Wasser (hab da mal was anderes über Brasilien gehört- oder bestätigt es einfach die Faulheitsvorurteile über die Brasilianer?!) hat das niemand gejuckt. Dass das Haus voller sogenannter Ingenieure ist habe ich ja schon erwähnt.
Naja, wie man auf dem Bild sehen kann, hab ich mich dann der Sache angenommen und es war auch kein großes Problem. Das einzig stiere war, daß man das Dach erst mal an einer Stelle von innen abdecken mußte, dann über den Dachfirst auf die andere Seite klettern, da das Dach wieder abdecken und dann war man an Ort und Stelle. Ein anderes Problem war vielleicht noch, daß trotz Ankündigung meinerseits keine Sau bereit war, irgendwie zu helfen. Das hat mich wirklich angepißt, das könnt ihr mir glauben.
Naja, das Bild hat ich dann noch stellen lassen als der Franzose heimgekommen ist, der mußte unbedingt in nem Café frühstücken. Alles klar!
Jedenfalls sieht man auf dem Bild daß es eigentlich nicht so kalt sein kann und Gott sei Dank war es letzten Samstag auch auf einmal warm (28°Cund sonnig, nach einer Woche Regen und Kälte.
Das ist das Gute am Winter.
Naja, am Sonntag hatte besagter Franzose dann Geburtstag und wir waren in einer Churrascaria, wörtlich übersetzt eigentlich eine Grillerei:-)
Naja, es gibt dort halt das Churrasco für das Brasilien berühmt ist und daß bei einigermaßen Qualität auch echt hammergeil schmeckt. Es gibt im Restaurant dann alle möglichen Fleischsorten mit allen möglichen Gewürzrichtungen und allerhand leckere Beilagen. Das Gute:
Es war Rodizio angesagt, das hab ich ja schon mal mit Pizza erklärt, beim Churrasco kommen dann ähnlich andauernd die Kellner vorbei und haben riesige Spieße mit den Fleischsorten drauf und schneiden es einem dann direkt auf den Teller runter, durch, medium oder blutig, wie man eben will. Da hab ich dann mal wieder so richtig reingehauen, das war echt genial.
Abends wollte ich dann noch in die Kirche gehen, in die auch ein Arbeitskollege von mir geht und bin dann mit einer peruanischen Bekannten ins Zentrum von Campinas gefahren. Naja, wir sind dann irgendwie in die falsche Gemeinde gegangen, also es war halt nicht die von meinen Kollegen, sondern die Nazarener. Hab halt gedacht das wär die richtige, war aber auch so ganz nett. Vor allem war es echt der Burner, so ungefähr gleich viele Besucher wie beim Jugo in der Liederhalle in Stuggi, fast gleiche Größe der Örtlichkeit. Glaub Sonntags 5mal Gottesdienst, da gehts zu wie im Taubenschlag. Gegenüber gibts nen kleinen Supermarkt, der macht glaub Sonntags den größten Teil seines Wochenumsatzes!
Tja, unter der Woche wars dann wieder etwas langweilig, abends hab ich fast jeden Tag geholfendem Cassio seine Karre zu reparieren, jetzt funktionierts wieder so halbwegs. Weiß jetzt auch warum er den halben Kofferraum voller Werkzeug hat. Dank ihm konnte ich letzten Samstag übrigens auch den Wasserkasten reparieren, er hatte mir nämlich nen Engländer geliehen.
Tja, leider mußte ich auch meine chilenischen Snowboardträume erst mal aufs Eis legen, denn nächste Woche, wenn schon ab Donnerstag frei ist*freu* und ich das eigentlich durchzuziehen wollte, haben die Skigebiete noch gar nicht offen und somit wirds halt nix. Aber vielleicht besuch ich die Mädels mit denen die Judith während ihres Brasilienaufenhaltes gearbeitet hat in der Stadt Ijui, in Rio Grande do Sul. Heute hab ich auch schon mit denen telefoniert, irgendwie ganz anders, wenn man sich mit denen richtig unterhalten kann und auch versteht, was die so reden:-)
Ok, heute Abend ist auf jeden Fall dicke Hausparty angesagt, die diesmal nicht ausfällt, da freu ich mich schon drauf und bereite mich durch Italienfilm von 2004 schneiden darauf vor!!! Hoffe ich kann morgen die erfolgreiche Fertigstellung verkünden.
Abracos do Brasil, Mazze
Para amigas com ciume: Acho q ciume entre amigos nao deve ser ! Pode ler esse blog e ficar na capeca no brasil!!! *G*
WARUM ICH TROTZDEM GLÜCKLICH BIN
Judiths supergeniales Geburtstagsgeschenk ist mit über 5 wöchiger Verspätung endlich angekommen, der scheiß brasilianischen Post sei Dank.
Naja, der Dank gebürt eher der Judith denn ich hab ich mich sehr darüber gefreut!!!!!!!!!!!!!!!
Danke auch an Anne für die Postkarte, die dabei war, wir sollten uns mal kontakten, oder?!