Samstag, 11. August 2007

hi Leute,

nur zur Info, letzte Woche bin ich ein bisschen in Sao Paulo rumgefahren und hab ein paar Fotos geknipst! Das war jetzt das erste Mal daß ich mit Foto in SP unterwegs war (außer beim Hilllsong-Konzi!).
Ok, bin mit Irineu, der seine Freundin vom Flughafen Guarulhos abgeholt hat, nach Sao Paulo gefahren, er hat mich bei der Rodoviaria Barra Funda rausgelassen. Auf dem Weg dahin sind wir gleich mal an einer Favela vorbeigekommen, einfach so auf einmal am Wegesrand aufgetaucht!
Von Barra Funda aus gings dann erst mal zur Estacao Sê, dort kreuzen sich die rote und die blaue Metrolinie.
Mit der blauen Linie gings dann zu Sao Bento und einmal ausgestiegen, kann man von der Fußgängerbrücke aus das Hochhaus der Banespa sehen, eines der höchsten Gebäude der Stadt und mit Aussichtsplattform für umsonst (aber nur unter der Woche!)
hier mal die Fußgängerbrücke (schon voll mit Verkäufern von gefälschter Paraguay- (oder indirekt China-) Ware):
Danach kommt man direkt auf die kleine Kapelle St. Ifigênia oder auch Efigênia zu, wegen der die Rua St. Ifiênia ihren Namen hat. Dort gehts allerdings nicht so heilig zu wie ihr ja schon aus früheren Berichten wisst.
Naja, interessant noch in diesem Zusammenhang, daß an der Kirchentür ein Schild hängt auf dem ein Markt angekündigt wird. Wird in der Bibel nicht so gern gesehen, aber die Kapelle ist katholisch, dene macht des eher nix. Im nächsten Bild die Rua St. Ifigênia itself zu sehen, draufklicken um die Schmuggelwarenverkäufer auf der anderen Kreuzungsseite zu sehen.

In diesem Gebäude war ich schon mal im fünften Stock (hier berichtet), es beherbergt das Großlager aller Raubkopien und es wird eigentlich nicht gern gesehen wenn da fotografiert wird. Aber seit dem FH Ausflug Richtung Hamburg bin ich ja in sowas geübt.
Nachdem ich also dort einkaufen war bin ich über einen anderen Weg wieder zur Metrostation zurückgelaufen und hab dieses kleine Mädchen beim spielen mit den Tauben gesehen. Meiner Ansicht nach eine coole Szene:Im nächsten Bild die Fußgängerbrücke zu sehen. Übrigens kann man hier auch sehen, daß hier so eine Art Tal vorliegt, das Vale Angabaú (glaub daß man das so schreibt)
Links im Bild von der Brücke gehts, wer aufgepaßt hat kann sich das denken, Richtung Rua St. Ifigênia, in der Gegend hats aber auch einen Musikladen nach dem anderen:

Ok, hier gibts mal einen der vielen Essensverkäufer die im Centro auf den Straßen rumhirschen- naja, was heißt im Centro, überall in Brasilien. Permanent, für die sollte man schon bald eine eigene Spur auf den Straßen einrichten. Der hier verkauft gekochte Maiskolben.
Weils so warm war dachte ich mir es wird mal Zeit was zu trinken und so hab ich mir eine grüne Kokosnuß gegönnt, bzw. die Kokosmilch. Bevor man an die begehrte Flüssigkeit rankommt muß das Ding erst mal geöffnet werden und das macht der Verkäufer mit seiner Machete für einen mit drei, vier gekonnten Hieben selbst.
So sieht die Nuß und die Milch von innen aus:
Und so wenn ich davon trink:
Danach bin ich extra für euch in die total überfüllte Rua 25 de marco eingekehrt und hab mich durch die Menschenmassen gewühlt. Da gibt es neben vielen Spezialläden natürlich vor allem importierte Billigware aus China, die einem permanent angeboten wird. Taschendiebe hats hier mindestens genauso viele wie normale Leute, also heißt es aufpassen und immer in Bewegung bleiben.
Die Leute müssen natürlich auch was essen und so findet auch der Verkäufer dieser nüsse oder was das ist seine Abnehmer.
Von da aus gings dann zur Estacao Luz, ich berichtete schon mal davon wie es da ist, jetzt mit Bildern.
im nächsten bild ein Blick auf eine andere Straße, dass der Banespa Turm immer noch im Bild ist kann als Indikator für das abgelaufene Areal benutzt werden.
Überall gegenwärtig in Sao Paulo: Die unglaubliche Armut. Der hier sucht irgendwie was essbares im Müll, allerdings scheint es als ob er bis unter die Hutkrempe voll mit Drogen ist und eher drauf hofft in seiner geistigen Verwirrung, zur Zufall welche am Boden zu finden.
Der hier hat sein Warenlager einfach kurz mal auf der Straße aufgebaut und verkauft alles in Großpackungen an Leute, die zufällig vorbeikommen. Und die kommen garantiert vorbei.
Ein Blick auf den mittleren Bahnsteig in der Estacao Luz gerade fahren zwei "Züge",als auf schwäbisch S-Bahnen ein. Die sind allerdings von der Geschwindigkeit überhaupt nicht zu vergleichen.

Noch ein Bild von der schönen Stahlfachwerkdachkonstruktion, alles noch zusammengenietet, nix geschweißt oder so neumodischer Grimskrams. Wer sich auskennt weiß, daß das Nieten durchaus sehr große Vorteile hat.
Egal, will euch nicht mit technischem Zeug unterhalten, das gibts besser in Alemanha. Dafür nicht die ortstypischen Typen von Leute.
Im nahegelegenen Park sorgen zwei Gauchos für kurzweilige Unterhaltung mit bescheuerten Texten. Die spielen Countrymusic, brasilianische, ihr könnt es euch also vorstellen daß man die nicht automatisch super finden muß.
Danach wurde es Zeit fürs Mittag essen.
Nein, ich bin nicht kurz nach China rübergefahren, sondern hier handelt es sich um ein Bild von der Gegend an der Estacao Liberdade, hier wohnen quasi nur Chinesen und Japaner, was sich auch im Restaurantangebot niederschlägt und für mich immer Grund ist, daher einen Abstecher zu machen wenn ich in Sao Paulo bin.
Ein Blick vom gleichen Standpunkt aus aber in ne andere Richtung bietet eine gute Sicht über die Stadt, Liberdade liegt relativ hoch. Wenn man sich vorstellt daß Sao Paulo quasi nur von solchen Straßen durchzogen ist, dann kann man sich eine der Ursache für die brutale Luftverschmutzung (die auf einem der nachfolgenden Bildern gut sichtbar ist) vorstellen.
Hier noch ein Blick in eine andere Straße in Liberdade.
Nahe der Estacao Liberdade gibts ein Viertel, in dem es ultraviele Buchläden gibt. Leider sind die Bücher alle gebraucht und veraltet und die Verkäufer absolut verpeilt. Auf die Nachfrage nach einem deutsch portugieschen Technikwörterbuch bekam ich nach 30 min warten ein deutsch englisches vom Langenscheid aus dem 2. Weltkrieg oder so und es hat glaub ne Bombe abbekommen so wie es aussah.
Danach bin ich zum Platz der Republik gefahren, wo es ja in der Nacht nicht unbedingt locker zugeht, dafür bei Tag ganz nett ist. Dort steht auch das höchste Gebäude der Stadt, im obersten Geschoß befindet sich ein Italienisches Superrestaurant mit gigantischem Ausblick über die Stadt. Für euch hab ich auch den Eintritt auf die Aussichtsterasse ohne Probleme ausgeben können.
Hat man also brav bezahlt kann man sich nach Herzenslust dort aufhalten und Bilder schießen und filmen und abchillen. Das sieht dann so aus (Blick Richtung Campinas, Autobahn Bandeirantes, der angesagte Smog verschlechtert die Sicht):
Das war übrigens die kürzeste Distanz zu einem Stadtrand vom Standort aus gesehen. In die anderen Richtungen siehts so aus:

Und ich bin auch am Start und versperre den Blick auf die Hochhausreihe an der Avenida Paulista, die wiederum den Blick auf die komplette Zona Sul versperrt, also nochmal die gleiche Fläche von Stadt wie bisher gesehen.
Auf diesem kleinen Markt gibts allerhand Zeug zu kaufen, auch handgemachten Schmuck.
Eine Sache die wohl überall gleich ist auf der Welt ist skaten, das hat was konstantes an sich, obwohl es so dynamisch ist. hier übrigens wieder im Vale Angabaú, das in dem Abschnitt von der Straße, die darunter verläuft von diesem Park verdeckt wird und ein bisschen Lebensqualität bietet. Wird deswegen auch exzessiv von Obdachlosen genutzt.
Aber auch von normalen Leuten, hier einige die am namoraren sind. Der in der Mitte ist sichtlich allein und hat mein vollstes Mitleid, schließlich gehts mir au net anders.
Die haben sich alle den Platz ausgesucht, weil der Springbrunnen so schön gestaltet ist.
Hab mich da dann auch hingesetzt und das hereinbrechen der Dämmerung und der Nacht abgewartet und mir so überlegt, wie cool es ist auf der anderen Seite der Welt zu sein, also von Europa aus gesehen und quasi auf dem Kopf zu stehen. Hatte dann eine längere nachdenkliche Phase und muß sagen, es ist einfach genial daß ich hier in Brasil sein kann und so viel erleben und lernen kann. danke auch an meine Eltern die das ermöglichen durch ihren Support, wenn mal was dringend ist.
Hab ich eigentlich schon erwähnt daß ich meine Diplomarbeit bei Putzmeister in Aichtal bei Stuggi schreibe?! Wenn nicht, dann wißt ihr es jetzt! Wie man sieht sind die gleichen Leut immer noch am Start, der einzelne hat sich verzogen.
Das schloßähnliche Gebäude an dem Platz aufm nächsten Bild sieht eigentlich erst bei Nacht cool aus.
So sieht das Anganbaú Tal bei Nacht aus.
Bin dann zurück zur Busstation Tietê gefahren, der Infostand ist ein beliebter und geschickter Treffpunkt.
Ein Blick auf einen kleinen Teil der Bussteige, hier sind die Nummer noch zweistellig. Extrem wenig los übrigens, normalerweise ists da proppevoll.
Wenn ein Bus ankommt oder wegfährt, muß er eine Art Wegezoll zahlen.
Bin dann auch in einen der Busse eingestiegen und nach Campinas zurückgefahren, war ein cooler Tag in SP, hoffe euch hats auch gefallen.

Bis bald mal.
Ach so, Morgen, also Sonntag, fahr ich mit nem Kollege an die Küste des Staates Sao Paulo, wird sicher genial.

Ciao Ciao, Mazze